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Abschlusskonferenz des BMBF-Verbundprojekts
„Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“
der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

17.-18. Januar 2017 in der
 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Alexander von Humboldt, weltreisender Berliner und vernetzender Europäer, Sammler und Forscher – sein transdisziplinäres und aufklärerisches Wirken für Kultur und Wissenschaft stehen im Zentrum der Abschlusskonferenz des BMBF-Verbundprojekts „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“. Auf der Konferenz werden die Arbeitsergebnisse des Verbundprojekts präsentiert und Perspektiven für eine weitergehende Erschließung und Erforschung der Schriften Humboldts und seiner Zeitgenossen eröffnet. In ihrer Key-Note beschäftigt sich die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy mit der Frage: “Kultur(gut) besitzen? – Alexander von Humboldt und das Sammeln.”

Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie hier.
Der Eintritt zur Konferenz ist frei. Um Anmeldung wird gebeten. Zur Anmeldung hier.


In zwei Teilvorhaben haben sich die Staatsbibliothek zu Berlin und die Universität Potsdam in den vergangenen drei Jahren der Erschließung und Erforschung der Reisetagebücher und des Nachlasses Alexander von Humboldt gewidmet.

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur die 2013 durch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erworbenen Amerikanischen Reisetagebücher zu erschließen und digitalisieren, sondern auch den gesamten, ehemals in der Preußischen Staatsbibliothek verwahrten Nachlass Alexander von Humboldts. Dank eines gemeinsamen Vorhabens der Berliner Staatsbibliothek und der Krakauer Jagiellonen-Bibliothek wurden so nicht nur die heute in Berlin befindlichen Dokumente bearbeitet, sondern auch die kriegsbedingt nach Krakau gelangten Bestände. Alle Dokumente wurden in der Verbunddatenbank Kalliope erschlossen und mit den entsprechenden Digitalisaten verlinkt. Die damit erreichte virtuelle Zusammenführung des Nachlasses Alexander von Humboldts erlaubt nunmehr Wissenschaftlern und Interessierten weltweit, die Hinterlassenschaft des großen Gelehrten in ihrer Gesamtheit zu erforschen.

Die Forschungsgruppe an der Universität Potsdam bestehend aus einem internationalen Team von Doktorandinnen und Postdoktorandinnen untersuchte die Tagebücher inhaltlich. Der Fokus lag auf den Darstellungen von Landschaft, den Zeichnungen und Skizzen sowie der Darstellung von Sklaverei in den Reisetagebüchern. Europäische und amerikanische Natur und Kulturtradition kamen vergleichend über das in die Reisetagebücher eingebundene Tagebuch eines Italienaufenthalts von 1805 in den Blick. Die durchgeführten Untersuchungen sind ein Beitrag zur historischen Rekonstruktion sowie der epistemologischen und kulturgeschichtlichen Verortung der humboldtschen Wissenschaft.

Alexander von Humboldt hat mit seinem Wirken nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse befördert und Sichtweisen unterschiedlicher Fachdisziplinen systematisch zusammengeführt. In der Dynamik neuer gesellschaftlicher und technischer Neuerungen, die Preußen und Europa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts prägten, gelang es Humboldt ein interdisziplinäres und transnationales Wissensnetz zu etablieren und zu propagieren. Sein Schaffen war außergewöhnlich: Er erreichte ein hohes Alter und war sein Leben lang wissenschaftlich tätig. Zudem standen ihm hinreichende finanzielle Mittel für seine ausgiebigen Reisen und Forschungen zur Verfügung. Und schließlich verfügte er über exzeptionelle gesellschaftliche Beziehungen, die er für eine weltweite Vernetzung von Wissenschaftlern zu nutzen wusste.

 

Veranstalter: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Universität Potsdam
Mit freundlicher Unterstützung von: Kuhn & Bühlow Versicherungsmakler.